Ein untaugliches Mittel wird nicht besser, wenn wir es verdoppeln. Entgegen dieser Erkenntnis glorifizieren Führungskräfte oft untaugliche Prinzipien. Zehn Dinge zum Vergessen listet dieser Artikel auf.

1. Auf untaugliche Autoritätsmuster setzen

Streng hierarchische Autorität ist aus der Zeit gefallen. Der Weg von der vertikalen über die diffuse bis zur transformativen Autorität war ein weiter. Vorrechte, Bestrafung und Gleichgültigkeit sind tot. Heute geht es um Beziehungswissen, Emotionale Intelligenz und Vertrauen.

Härte funktioniert in den aktuellen Gesellschaften nicht mehr, sie ist zum Scheitern verurteilt. Ein junges, dynamisches Team kann mit Willkür nichts anfangen.

Sie schaffen idealerweise ein Klima der Nähe und des Vertrauens.

2. Digitalisierung und KI anbeten

Unsere Antwort auf die radikalste Digitalisierungsphase der Menschheit lautet Digitalisierung. Wie phantasielos ist das denn? Gut, in der höchsten Entwicklung der KI könnte es noch Menschen geben, doch die verstehen die Welt nicht mehr.

Das Spannendste ist, was nach der Digitalisierung kommt. Postdigitalisierung ist nicht das Ende der Digitalisierung, sondern das Ende von ihrem Mythos.

Erkennen Sie: Während Maschinen immer besser darin werden, Maschinen zu sein, müssen Menschen immer besser werden, menschlicher zu sein.

3. Zahlen, Daten und Fakten als einzige Basis sehen

Manager, die sich nur auf «Hard Skills» konzentrieren, sehen Menschen als reine Funktionsträger. Exzellente Führungskräfte hingegen schaffen Rahmenbedingungen, in denen sich andere angenommen fühlen. «Soft Skills» steuern die Beziehungen und befähigen Menschen. Diese bringen sich dadurch über ihr Eigeninteresse hinaus ein.

Wertschätzung ist ein kritischeres Erfolgsmoment als der Kontostand.

4. Wissenstransfer hochstilisieren

Die Halbwertszeit des Wissens schwindet. Wissensaustausch braucht jedoch eine längerfristige Perspektive. Ohne hochkomplexe Wissenstransfersysteme geht es offensichtlich nicht mehr. Oder etwa doch? Kollaboration und Transformation machen Organisationen zukunftsfähig.

Versuchen Sie Wissen mit genialer Einfachheit zu organisieren: «Wer weiß, was ich wissen muss? Wer muss wissen, was ich weiß?»

5. Tote Pferde besser als andere reiten

«Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab», wussten bereits die Dakota-Indianer. Die einen behaupten, so hätten sie das Pferd schon immer geritten. Die anderen wechseln schnell den Reiter. Stolze erklären, kein Pferd könne so tot sein, dass sie es nicht mehr reiten könnten. Geniale tauschen das tote Pferd gegen eine tote Kuh aus. Für die Zukunft hilft keine dieser Ausflüchte.

Letztendlich bleibt nur eines: Sorgen Sie für Klarheit.

6. Menschen motivieren wollen

Das Konzept «andere Menschen zu motivieren» ist nicht haltbar. Motivation lässt sich nicht von außen überstülpen. Führung ist vielmehr die Vermeidung von Demotivation. Es geht darum, andere und sich selbst nicht zu demotivieren.

Die Frage ist, was können wir weglassen, streichen, reduzieren oder beenden. Alles, was die Energie der Menschen raubt, ohne nennenswert zur Wertschöpfung beizutragen, muss weg.

Sorgen Sie für ein Umfeld, in dem die Menschen ihr Bestes geben können.

7. Menschen für Organisation suchen

Wer stoppt endlich Suchinserate und Formulierungen wie: «Wir suchen. Wir stellen ein.» Geben wir den Menschen vielmehr Chancen, Optionen und Perspektiven!

Baumgartner weiß: «Sucher suchen. Finder finden». Sucher suchen immer nur. Finder finden Menschen, die sie begleiten wollen. Finder schaffen eine Unternehmenskultur, die Menschen anzieht. Finder haben eine klare Vorstellung von der Zukunft.

Werden Sie Finder und eröffnen Sie individuellen Menschen individuelle Chancen.

8. Arbeit auf Arbeit reduzieren

Denkweisen der Arbeitswelt von gestern greifen zu kurz und sind zum Scheitern verurteilt. Wir müssen es wagen, den Arbeitsbegriff zu erweitern. Soweit, wie das heute junge und gut ausgebildete Menschen formulieren: «My work is a lifestyle.»

Hören wir auf, Arbeit nur zu entlohnen oder ein Gehalt zu bezahlen. Fragen wir uns, wie sieht der optimale «Zeittauschfaktor» für Menschen aus.

Beleben Sie den Begriff «Zeittauschfaktor» und tauchen Sie ein in die Zukunft.

9. Denken, der Weg ist das Ziel

Die Überhöhung des Weges ist ein modernes Phänomen. Wer sich zu sehr auf den Prozess konzentriert, relativiert und vernachlässigt Ziele und Ambitionen. Vielmehr unterscheiden sich erfolgreiche von weniger erfolgreichen Organisationen in der klaren Zielverfolgung.

Richtig kann nur sein: Das Ziel ist das Ziel. Der Weg ist der Preis für seine Erreichung.

Sie brauchen Entschlossenheit, Aufmerksamkeit und eine klare Zielfokussierung.

10. Simple Strategie über alles stellen

Viele versuchen mit Strategien von gestern die Probleme von morgen zu lösen. Eine Strategie kann absolut brillant formuliert sein, wenn ihr aber die Organisationskultur entgegensteht, lässt sich diese Strategie nicht umsetzen. Ohnehin wird eines klarer und klarer: Menschen ignorieren Organisationen, die Menschen ignorieren. Technokratische Strategien verbauen oft den Blick auf das Wesentliche.

Lassen Sie Baumgartners Zukunfts-Credo auf sich wirken: «Meine Strategie ist Kultur.»